Inhalt
Die 1955 gegründete Vierteljahresschrift wurde in Anknüpfung an die von Friedrich Schiller herausgegebene Monatsschrift benannt und widmet sich »ohne Scheuklappen und unabhängig von Moden« (WDR) allen Aspekten zeitgenössischer Literatur.
Wenn wir in Deutschland lateinamerikanische Literatur lesen, dann ist das nicht zuletzt einer Person zu danken, die seit 1974 dreißig Jahre lang im Suhrkamp Verlag, seit neuerem im S. Fischer Verlag Millionen Lesern den magischen Realismus nahebrachte: Michi Strausfeld.
Aus Anlass des Messeschwerpunkts Brasilien hat sie nun für die »horen« eine Ausgabe zusammengestellt, die die Literatur Brasiliens präsentiert, und zwar die »Klassiker« dieser Literatur ebenso wie die »lebenden Klassiker« und die ganz neuen interessanten Stimmen der jüngeren Autoren.
Und was diese Horenausgabe 251 zusätzlich zu einer ganz einzigartigen Zusammenschau macht, die so nur zustande kommen konnte, weil eben Michi Strausfeld mit ihren exzellenten Kontakten und Kenntnissen vor Ort sie besorgt hat: Sämtliche Texte sind für diese Ausgabe erstmals in Deutsche übersetzt worden.
Wer einen kompetenten Überblick über die brasilianische Literatur in der Geschichte und der Gegenwart bekommen möchte, muss diesen Band lesen.
Inhaltsverzeichnis
Michi Strausfeld »In so einem Augenblick ist alles möglich …« / Zu diesem Band
Wie mag das Dunkel sein / In diesem unberührten Wald von Acre
Joaquim Maria Machado de Assis Policarpo und sein Sklave Pancrácio
Jorge Amado Pelourinho
Graciliano Ramos Erinnerungen an die Haft
Luiz Ruffato Die Stadt schläft
Cecília Meireles Gefangen
Mário de Andrade Zwei Acre-Gedichte
Darcy Ribeiro Zweiter Brief des Pero Vaz de Caminha an den König, geschrieben am 21. April 1960 aus der neu errichteten Stadt Brasília
Milton Hatoum Trockene Blumen aus dem Cerrado
João Ubaldo Ribeiro Bombige Lebensqualität
Luisa Geisler Alle
Márcio Souza Wer ist in diesem Land eigentlich moderner?
An einem Ort, irgendwo, gab es ein Dorf
João Guimarães Rosa Grüne Schleife im Haar (Alte Geschichte neu )
Joaquim Maria Machado de Assis Pylades und Orest
Nelson Rodrigues Todesbraut
Osman Lins Der Aufbruch
Ignácio de Loyola Brandão Der Mann, der zuschaute, wie sein Kind von einer Eidechse gefressen wurde
Lygia Fagundes Telles Wenn du kannst
Dalton Trevisan Miniaturen
Luiz Schwarcz Die Bibliothek
Ivana Arruda Leite Rezept für das Gericht ›Geliebter Mann‹ | Die Sternenseife
Alex Flemming – Die Chaos-Serie. Malerei
Rafael Cardoso Negative Dialektik des Silbersalznegativs. Ein Beitrag zur Enttarnung von Alex Flemming
Alex Flemming Die Chaos-Serie. Malerei
Liebe, reine Täuschung der Sinne
João do Rio Das Baby in Rosa
Carlos Drummond de Andrade Zerstörung | Vorabend
Manuel Bandeira Melancholisches Madrigal
Cecília Meireles Dieses Gesicht im Schatten, dieser Blick in der Erinnerung
Rachel de Queiroz Mandarinen-Mädchen
Carlos Drummond de Andrade Die Sekretärin
Nélida Piñon I love my husband
Ronaldo Correia de Brito Mann mit mäßig leichter erosiver Gastritis
Lúcio Cardoso Nächtlicher Vorfall
Cristovão Tezza Der Schnitt
Marina Colasanti Früchte und Blüten
Beatriz Bracher Bananensplit
… zu wissen, dass die Welt weitergeht
Ana Martins Marques Uhr | Cinema
Ana Paula Maia Von Vieh und Mensch
Carola Saavedra Romanfragment
Sérgio Sant’Anna Der Tag, an dem ich Bertrand nicht getötet habe
João Paulo Cuenca Der Saal der Vögel
Alberto Mussa Meine Mutter Oxorongá
Miguel Sanches Neto Blut
Murilo Rubião Die Falle
Rubens Figueiredo Die Zerstreuten
Fabrício Corsaletti Eisbär – Retrospektive | Ausgehend von ein paar Versen Catulls
Marina Colasanti Ich weiß, doch sollte ich nicht
Meine Mutter fand ein Auge im Wind
Clarice Lispector Hundert Jahre Ablass
Bernardo Carvalho Das Auge im Wind
Antônio Torres Für einen Bohnensetzling
Moacyr Scliar Van Goghs Ohr
Santiago Nazarian Piranhitas
Leseprobe
Editorial von Michi Strausfeld