Liao Yiwu,

geb. 1958 in Yanting (China), auch bekannt als Lao Wei, Schriftsteller, Dichter und Musiker. In den 1980er Jahren einer der bekanntesten jungen Dichter in China, seit 1987 auf der Schwarzen Liste. Im Juni 1989 schrieb er das Gedicht Massacre, das er mangels Publikations­möglichkeit dem kanadischen Sinologen Michael Hay auf Band sprach. 1990 Verhaftung und Verurteilung zu einer vierjährigen Haftstrafe wegen »Verbreitung konterrevolutionärer Propaganda mit ausländischer Hilfe«; im Gefängnis Arbeit am Buch Testimonials, deutsch: Für ein Lied und hundert Lieder: Ein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen (2011). Im Sommer 2011 Flucht über Vietnam nach Deutschland; er lebt im Exil in Berlin. Weitere Veröffentlichungen u. a.: Fräulein Hallo und der Bauernkaiser: Chinas Gesellschaft von unten (2009), Die Dongdong-Tänzerin und der Sichuan-Koch: Geschichten aus der chinesischen Wirklichkeit (2013), Gott ist rot: Geschichten aus dem Untergrund – Verfolgte Christen in China (2014). Auszeichnungen u. a.: Hellman-Hammett-Grant für politisch verfolgte Schriftsteller (Human Rights Watch) 2003, Freedom to Write Award des Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrums (ICPC) 2008, Geschwister-Scholl-Preis 2011, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2012.