Odysseas Elytis,

eigentlich Odysseas -Alepoudelis, wurde 1911 in Iraklio auf Kreta geboren. Seine Familie stammte ursprünglich aus Lesbos. 1914 Umzug nach Athen. Elytis begann dort Jura zu studieren, brach das Studium dann aber ab. 1935 wurden erstmals Gedichte von ihm in der Zeitschrift Nea Grammata abgedruckt. Im selben Jahr zeigte er Collagen auf der ersten internationalen Surrealismus-Ausstellung in Athen. Als Autor gehörte er zu den wichtigsten Vertretern der Generation der 30er Jahre. Ab 1940 folgten zahlreiche Veröffentlichungen seiner Lyrik und Prosa. Während des Zweiten Weltkriegs nahm Elytis am Widerstandskampf teil. Von 1948 bis 1952, während der Zeit des Bürgerkriegs, lebte Elytis im Ausland, u. a. in Paris. Dort schloss er Freundschaft mit Dichtern und Künstlern, hierzu gehörten u. a. André Breton, Paul Éluard, René Char, Jouve und Henri Michaux, Matisse, Pablo Picasso und Alberto Giacometti. 1959 erschien Axion Esti, das als Elytis’ Hauptwerk gilt. Die Arbeit daran hatte er 1948 begonnen. Die Jahre bis 1980 gelten als die fruchtbarsten in Elytis’ Schaffen. In dieser Zeit veröffentlichte er u. a. Maria Nefeli (1978) und Tagebuch eines nichtgesehenen April (1980). Außerdem war er als Übersetzer tätig (z. B. von Sapphos Gedichten, 1984). 1979 wurde Elytis der Nobelpreis für Literatur verliehen. Er starb 1996 in Athen.
Seit 1960 sind viele seiner Bücher ins Deutsche übersetzt worden. Für diesen Band neu übersetzt wurden der Zyklus Der Duft des Mittagsmahls aus dem Band O mikros naftilos (Der kleine Matrose), Athen 1985, und Köder für Niemand aus dem Essayband En lefko (Mit offenen Karten), Athen 1992.